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Am 15. März dieses Jahres ist Pater Johannes, Jan Mazurek CR gestorben.
Er hat mich vor bald 41 Jahren getauft und mein Leben lang begleitet.
Noch wenige Wochen hat er niemanden von seinem nahen Tod erzählt. Mit seiner Pfarrgemeinde hat er noch Ostern geplant.
Ob er es getan hat, weil er niemanden damit belasten wollte oder weil er bis zuletzt die Hoffnung auf Heilung nicht aufgegeben hat, werden wir erst in der kommenden Welt erfahren.
Ich trauere um einen Freund, der mich auf humorvolle Art immer wieder in Frage gestellt hat.
Seinen letzten Artikel im Pfarrblatt der Pfarre Starchant möchte ich mit Euch teilen. Durch das, was er nicht schreibt, erzählt er von einer unzerstörbaren Hoffnung:
Jahr für Jahr lädt die Kirche in der Fastenzeit ein, uns für die Feier von Tod und Auferstehung des Herrn vorzubereiten. Sie ruft uns vor allem zur Umkehr, zur Erneuerung unseres christlichen Lebens auf, zu den Sakramenten, die das Leben der Gnade in uns erneuern.
Jetzt, in der Fastenzeit haben wir wieder die Chance, unseren Glauben zu prüfen. Fasten ist nicht nur, etwas Bestimmtes nicht zu essen, nicht zu trinken. Fasten heißt, etwas zu entdecken, was uns befreit, was uns zu uns selbst kommen lässt, was den Blick auf Gott frei gibt. Hören wir doch, was Gott uns im Gebet, aus der Heiligen Schrift in der Stille sagt. Teilen wir unsere freie Zeit mit unseren Familienmitgliedern im Gespräch, und mit Menschen, die ganz allein leben, wohnen oder krank sind. Jesus macht uns Mut, uns zu unserem wahren Gesicht, zu unserem Herzen zu bekennen. Er macht uns Mut, das in uns zu suchen, was hinter der der Fassade der Selbstdarstellung sitzt. Jetzt ist die rechte Zeit wieder einmal – wieder öfter – das Sakrament der Buße zu empfagen. Durch dieses berührt Jesus uns persönlich und sagt zu jedem von uns: Deine Sünden sind dir vergeben!“ Ich bitte Euch, lasst die Gelegenheit der österlichen Bußzeit nicht vorübergehen ohne die Feier der Beichte, das Sakrament der Versöhnung!
Die Auferstehung können wir nur dann wirklich freudig feiern, wenn Christus uns aus unseren Sünden „auferweckt“.
An dieser Stelle kann ich Euch die Worte des Heiligen Augustinus anbieten: „Unsere Aufgabe in diesem Leben ist nichts anderes, als das Auge zu heilen, mit dem Gott zu sehen ist, kehrt um und glaubt an das Evangelium! “ Das ist ein Aufruf: Bei uns kann und wird etwas geschehen. Das Wort Jesu ist bis heute nicht verstummt: „Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ Mein sehnlichster Wunsch ist es, wieder bei Euch zu sein, das Heilige Osterfest mit Euch zu feiern. Ihr fehlt mir sehr! Meine liebe Pfarrgemeinde: Ein gesegnetes Osterfest!
Pfarrer Pater Johannes Mazurek, Pfarre Starchant
Seine Pfarrgemeinde und seine Mitbrüder vom Orden haben ihn sehr liebevoll verabschiedet.
Vergelt’s Gott! |