Wer es ausprobiert hat, weiß, dass die Betrachtung (eines Wortes aus der heiligen Schrift Anmerkung TK) nirgends fruchtbarer gemacht wird als vor dem Tabernakel. Es ist ja jedem bekannt, dass dieselbe Sache zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen ganz verschieden wirkt. Man hat ein Schriftwort hundertmal gelesen, gehört und gesagt, auch in gewissem Sinn verstanden, aber es ist nicht ins Innere eingedrungen – […]. Aber plötzlich einmal dringt es durch und wird zum blitzartig aufstrahlendem Licht, das hineinleuchtet in die Geheimnisse des Glaubens und den eigenen Lebenspfad erhellt. Und das ereignet sich am häufigsten in der Nähe des eucharistischen Heilands.
Wer ihn aufsucht und ihm die Seele öffnet, sie ihm gleichsam als bildsames Material in die Hände legt, dem formt er selbst sie. Er öffnet die Augen des Geistes, so dass sie hellsichtig werden für das, was geschrieben steht, und die Ohren, dass sie es vernehmen, und die Lippen, dass sie es künden können […].
gefunden in: Marianne Schlosser (Hrsg.), GEHEIMNISVOLLE GEGENWART.Eucharistische Gebete, 2013, St. Ottilien