Johannes Chrysostomus († 407) Aus einer Auslegung zum ersten Brief an Timotheus. Mahnung zu einem Leben im Licht Leuchtet wie Lichter in der dunklen Welt sagt der Apostel. Darum hat er uns hier zurückgelassen,
damit sie davon Gewinn haben und damit wir so Samenkörner werden und viele Frucht bringen. |
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Man brauchte so etwas nicht zu sagen, wenn unser Leben wirklich leuchtete.
Es brauchte keine Belehrungen, wenn wir Taten sprechen ließen.
Es gäbe keine Heiden, wenn wir wahre Christen wären, wenn wir die Gebote Christi hielten, wenn wir Unrecht und Benachteiligung ertrügen, wenn wir Beschimpfung mit Segen und Böses mit Gutem vergälten.
Niemand wäre dann so empfindlich, dass er nicht alsbald die wahre Religion annähme, wenn wir alle so lebten.
Aber
- dem Geld huldigen wir genau wie sie, ja noch mehr als sie.
- Vor dem Tod haben wir Angst wie sie.
- Armut fürchten wir wie sie,
- Krankheit ertragen wir schwerer als sie.
- Ehren und hohe Stellungen erstreben wir genauso wie sie,
- und ebenso wie sie plagt uns der Geiz.
Wie sollen sie vom Glauben überzeugt werden?
Durch Wunderzeichen? Wunder geschehen nicht mehr.
Durch unser Verhalten? Das aber ist schlecht.
Durch Liebe? Keine Spur davon ist zu sehen.
Darum werden wir auch einst nicht nur über unsre Sünden, sondern auch über den Schaden Rechenschaft ablegen müssen, den wir angerichtet haben.
Kommen wir doch endlich zur Vernunft! Wachen wir auf! Geben wir ein Beispiel himmlischen Lebens auf der Erde
Unsere Heimat ist im Himmel.